Der  „Tag der Muttersprache“ wurde von der UNESCO gegründet und findet seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar statt. Er soll auf Minderheitensprachen (Sprachen mit weniger als 10.000 Sprechern) aufmerksam machen und der Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit dienen.

Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, im Folgenden wunderschöne Wörter aufzugreifen, die nur noch wenig geläufig sind. Natürlich sind wir uns im Klaren darüber, dass Sprache permanent „in Bewegung ist“, sich entwickelt. Das muss nichts Schlechtes sein. Neue Wörter, neue Wortkreationen, kommen aus unterschiedlichsten Bereichen hinzu; und auf der anderen Seite geraten viele Wörter zunehmend in Vergessenheit – und das ist bei manchen Wörtern einfach schade.

Unsere Top 5 der vergessenen Wörter

  1. Mondstille: mondloser Himmel
  2. rosenweiß: unschuldig sein
  3. Morgenwehen: lauer Wind am Morgen
  4. Schimmernacht: schimmernde Nacht
  5. meerüberflatternd: Möwen, die über das Meer fliegen
Mondstille empfinden wir als ganz besonders schön – und natürlich meerüberflatternd.
Wenn wir schon über einzelne Wörter, die in Vergessenheit geraten, am Tag der Muttersprache schreiben, widmen wir uns gleich noch den Redewendungen, die im Gegensatz zum eben Beschriebenen so geläufig und selbstverständlich sind, dass man sich gar nicht mehr fragt, wie sie denn eigentlich entstanden sind.

Unsere Top 5-Redewendungen

  1. Alles in Butter:
    Diese Redewendung geht zurück bis ins Mittelalter. Wollte man damals Kostbarkeiten wie Porzellan oder Gläser transportieren, musste man aufpassen, dass die zerbrechlichen Gegenstände den Transport auf den holprigen Straßen gut überstanden. Ein gewitzter Händler hatte schließlich die rettende Idee: Er legte die Ware in Fässer, übergoss sie mit geschmolzener Butter und lies diese dann erneut fest werden. Durch diesen Rundumschutz konnte das Gerumpel des Wagens der zerbrechlichen Fracht nichts mehr anhaben und das Problem war gelöst. Und so war wortwörtlich „alles in Butter“.
  2. Ich glaub, mein Schwein pfeift:
    Hiermit drückt man großes Entsetzen, große Verwunderung oder ungläubiges Staunen über etwas aus. Die Redewendung entstand in den 1960er Jahren durch die sogenannten Spontis, welche sich viele solcher Sprüche einfallen ließen. Diese Spontis waren Nachfolger der politisch linken Studentenbewegung der 1968er.
  3. Auf die Tube drücken:
    Diese Redewendung kommt aus dem Englischen. „Tube“ ist die Kurzform von „choke tube“, einem Teil des Vergasers; man beeilt sich, gibt Gas.
  4. Das Herz am rechten Fleck haben:
    Wird einem dies attestiert, wird man als uneigennützig, hilfsbereit und nett wahrgenommen. Man verfolgt gute Absichten und ist von Grund auf ehrlich. Die Redensart ist seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts belegt.
  5. Jemand oder etwas ist 08/15 (gesprochen: Null-acht-fünfzehn)
    Damit wird Mittelmäßigkeit, Standard ausgedrückt. Wird etwas so bezeichnet, gilt es als einfach und alles andere als besonders. Im ersten Weltkrieg waren die Soldaten gezwungen, ein eintöniges Training mit dem Maschinengewehr 08/15 zu absolvieren; vermutlich ist diese Redewendung auf dieses – langweilige – Training zurückzuführen.
Von Zeit zu Zeit werden wir weitere schöne Wörter aufgreifen und darüber schreiben – mindestens einmal im Jahr, am 21. Februar. Denn Wörter, Worte, sind einfach zu schön, um zu versinken. Und auch, wenn ein Bild redensartlich mehr als 1000 Worte sagt, favorisieren wir die Kombination. Wir kommunizieren für unsere Kunden in Wort & Bild.
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